Ziel

Ein Umkehrpunkt, den ich vergesse, an dem ich einfach weiterlaufe, er ist wie ein Ziel, welches ich erreiche, ohne es zu bemerken. Und ich übertrage diesen Moment auf alles andere. Ich wollte irgendwo innehalten, mir nicht noch mehr zumuten. Und doch bin ich einfach vorbeigeströmt. Das Feiern, das Innehalten, denn etwas lang ersehntes ist erreicht, es steht dem Strömen gegenüber. Denn es ist ganz gleich, was war, was sein wird. Wie erschöpft ich auch bin. Wie der Ort aussehen mag. Das zu erleben, es ist schon viel. Würdig wertvoll mag ein Mensch sich fühlen: Ein Moment. Eine Regenbogenforelle in dem rauschenden Bach. Ihr Schatten dort unten im Wasser. Ich beobachte sie und es beruhigt mich, zu sehen, dass sie nicht abtreibt. Sie braucht das Strömen des Wassers, die fortwährende Bewegung. Das rauschende Wasser ist voller Sauerstoff. Immer geht es weiter, so sehr, dass darin deutlich wird, dass dies das Eigentliche ist, es soll immer weiter gehen und es soll erfahren sein. Ein Selbst soll darin erfahren sein. Ein Tanz geradezu. Und nun öffnet sich der Raum der Fülle, denn in der Haltung, die alles bejaht wird auch das Strömen zu einem Gewinn. Alles nehme ich, als wäre es eine Grundbedingung, unabänderlich und wende ich mich der Wahrheit zu.

Und darum laufe!

Beginn

Wie anders ist der Weg, ist er aus der anderen Richtung genommen! Zum ersten Mal blicke ich in ein Tal hinab, aus dem ich sonst nur heraufblicke. Von beiden Seiten begangen, erkenne ich den Weg nun neu und in seinem Wesen. Vom Ziel aus betrachte ich meine Wege. Zum Anfang hin denke ich von diesem Ort. Zurück, hinein in die Unschuld des Kindes. In das momentverlorene Spiel. Versunken in das schlafende Wachstum, die eindeutige Wohligkeit. Bis zu dem entspringenden Beginn. Immer und immer wieder Beginn.

Und darum laufe!

Das Ziel

Was wäre, würden wir alles erreichen, wirklich alles verwirklichen, sodass nichts mehr uns wäre, was eines Strebens würdig wäre? Von dort ist das Leben zu denken, wenn an ihm etwas gelingen soll. Nicht das Ziel vor Augen, das Ziel in uns bereits jetzt zu verwirklichen, darum es geht. Jetzt ist alles schon erreicht, denn in mir ich es in diesem Moment verwirkliche. Mit einem Male sich der Raum der Freiheit auftut. Ich kann ihn mit dem füllen, was mir bestimmt ist, zu sein: Mitgefühl, Anwesenheit, Stille, Freude, Liebe. Das ist wesentlich. Die illusionäre Form des mich umgebenden hingegen kann sein, wie sie mag, es ist ganz gleich, sie ist unwesentlich. Von dort, wo wir das Ziel vermuten etwas uns zieht. Doch hiervon sich nicht abhängig zu machen, ist die Aufgabe. Nicht rasend zu werden, ist gut.

Und darum laufe!