Ein Geist des Waldes

Ich lief und in der Tiefe des Waldes bemerkte ich eine Erscheinung, die zu beschreiben mir unmöglich ist. Ganz sicher war ich, daß es sich um einen Geist – in welcher Form auch immer – handelte. Der Geist war in Not und bat mich um Hilfe und so half ich, wie ich jedem anderen in dieser Lage geholfen hätte. Ohne Absicht, ohne Erwartung, ohne Hoffnung auf Ertrag oder Erkenntnis. Der Geist war bald seiner Not erlöst und dankte, indem er versprach drei Wünsche zu erfüllen – dies läge in seiner Macht. Ich sagte: Warum drei? Einer genügt vollkommen und ob ich dessen Erfüllung benötigen würde, bin ich mir dabei nicht einmal sicher. Er zögerte kurz. Nun Gut sagte er darauf, also einer, was wünschst Du Dir? Da ich mich mit meinen Wünschen, der Sehnsucht und ihrer Erfüllung, dem Wesen der Begierde zudem bereits auf dem Wege durch den Wald kurz vor der Begegnung mit dieser Erscheinung beschäftigt hatte, zudem die zwei Korrektur- oder Ergänzungsmöglichkeiten aus freien Stücken hingegeben hatte, versuchte ich in diesem Moment, in dem das gesprochene Wort zu Realität werden würde, es besonders geschickt anzustellen und sagte: Ich wünsche mir die höchste Erfüllung, die vollkommene Glückseligkeit, das Erreichen meines höchsten Potentiales, leichter zu werden, zu reinem Licht letztendlich …;

So soll es sein! sprach der Geist und mit einem Blitz fand ich mich versetzt in mein Leben, in dieser Zeit, in diesem Zustand, in diesen Bedingungen, genau hier, jetzt, nun, unter diesem Namen, mit all den Leiden, Hoffnungen, Wünschen und Träumen wie zuvor. Und ich lief, war laufend auf halber Strecke. Das war ein schönes Gefühl Und ich lief weiter, als wäre nichts gewesen.

Und darum laufe!