Erstaunen

Den Tod zu finden, bin ich aufgebrochen. Einen zumindest, vielleicht den kleinen Tod und möglicherweise auch einen etwas größeren. Und ich laufe, mich zu erschöpfen, mich zu verausgaben. Eine Grenze soll überschritten sein. Aus meiner Haut zu fahren, soll gelingen. Und ich erstaune, wie ich nur soweit gelangen konnte. Ich erstaune, wie ich nur so eng werden konnte. Und ich berühre das grüne Moos an einem Baumstamm – Ich bin vollkommen verantwortlich, bis in die Tiefe einer jeden Beziehung, für all das. Und ich rufe mir zu: Wach auf!

Und darum laufe!

Erstaunen

Ich laufe und die Schnüre der Sandale an meinem rechten Fuß drückt. Sie tut es schon eine Weile und da der Schmerz nicht zu ignorieren ist, halte ich an und justiere die Schnüre neu. Es hat sich bereits eine Blase unter der Hornhaut gebildet. Ich bin erstaunt, wie lang ich gebraucht habe, um mich überhaupt zu kümmern. Ich habe die Irritation ignoriert bis hierher und jetzt geht es nicht mehr. Es dauert nicht lang, die Schnüre neu zu binden. Der Schmerz ist immer noch vorhanden, doch die Belastung ist anders verteilt. Zudem ist die Schnüre nicht mehr so straff gebunden, wie zuvor. Ich laufe weiter und denke: Wie einfach es gewesen wäre, schon viel früher zu justieren. Es hätte nur einen Moment benötigt. Ich hätte es tun können, sofort. Doch ich konnte genau das nicht verstehen.

Und darum laufe!